Checkliste für eine gelungene Campingreise
Das Wohnmobil oder der Wohnwagen ist gepackt, die Formalitäten sind geklärt, der Plan steht und morgen soll es losgehen – sehr gut!
Hinein ins Fahrzeug und ab in den Urlaub, immer der Nase nach … Erfahrene Camper wissen: Ganz so einfach ist es leider doch nicht. Auch wenn Camping viel Freiheit und Spontanität erlaubt, so erfordert eine Reise mit dem Caravan oder Wohnmobil dennoch eine gewisse Vorbereitung. Daher möchten wir Ihnen hiermit viele nützliche Tipps und eine Checkliste mit wichtigen Punkten liefern.
Der erste Urlaub mit dem Wohnmobil oder Caravan ist auf jeden Fall ein Erlebnis. Natürlich ist die primäre Frage, für welches Gefährt Sie sich entscheiden. Während bei einem Wohnmobil alles integriert ist, benötigen Sie für einen Wohnwagen das geeignete Zugfahrzeug. Mit einem Zugwagenrechner können Sie herausfinden, ob Ihr Pkw und ein Wohnwagen überhaupt kompatibel sind. Was Neulinge oft nicht wissen: Mit einem „normalen“ Führerschein der Klasse B dürfen Sie nur Wohnmobile und Gespanne mit bis zu 3,5 t Gesamtgewicht fahren. Hier lohnt sich eine genaue Recherche vor dem Kauf oder Mieten Ihres Urlaubszuhauses. Sind diese Formalitäten geklärt, kann es mit der Reiseplanung losgehen.
Gleich vorweg: Beim ersten Campingurlaub läuft in den seltensten Fällen auf Anhieb alles rund. Aber keine Sorge! Bereits nach ein paar Urlaubstagen kommt die Routine. Was am Anfang jedenfalls hilft, ist, eine gewisse Ordnung zu etablieren. Machen Sie sich mit dem Inneren Ihres Wohnmobils oder -wagens vertraut.
Am besten, Sie schreiben vorab eine Packliste und überlegen sich, welches Utensil wo seinen Platz finden könnte. Vermutlich werden Sie im Laufe des Urlaubs öfter umräumen – aber mit ein bisschen Erfahrung wissen Sie dann ganz genau, was wo am besten verstaut ist, was Sie beim nächsten Mal getrost zu Hause lassen können und was unter keinen Umständen fehlen darf.
Nie wieder etwas vergessen!
Camping Packliste ➡️ check
Ein weiterer hilfreicher Tipp lautet:
Machen Sie vor Ihrer ersten großen Reise einen Camping-Kurztrip – sozusagen als Vorbereitung, um ins Campingleben hineinzufinden. Manche haben es sich auch angewöhnt, die erste Nacht des Urlaubs ganz in der Nähe des Wohnorts zu verbringen. Eine Übernachtung ist nämlich der beste Check dafür, ob man auch wirklich alles Essenzielle eingepackt hat.
Nicht nur das Campen, sondern auch das Fahren mit dem Urlaubszuhause will geübt sein. Daher sollten Neulinge vor ihrer ersten Reise unbedingt die eine oder andere Fahrt mit dem Wohnmobil bzw. -wagen machen und üben – inklusive Abbiegen, Ein- und Ausparken, Rückwärtsfahren, Bergfahren und Wenden. Mit einem geräumigen Fahrzeug oder Caravan fährt es sich nämlich ganz anders als mit dem herkömmlichen Pkw und beim Ein- und Ausparken am Campingplatz ist oftmals Feingefühl gefragt.
Darüber hinaus erfordert der Umgang mit den einzelnen Funktionen Ihres Fahrzeugs ein wenig Übung. Fein ist es, wenn die ersten Handgriffe nach der Ankunft am Campingplatz klar sind und gut sitzen. Informieren Sie sich, wie Sie das Wohnmobil bzw. den Caravan richtig und gerade ausrichten, wie die Gasversorgung funktioniert, wie die Toilette einsatzbereit gemacht wird, wo der Strom angeschlossen wird, wie das Vordach aufgebaut wird und welche Details, wie etwa die Diebstahlsicherung, zu beachten sind.
Das Wohnmobil oder der Wohnwagen ist gepackt, die Formalitäten sind geklärt, der Plan steht und morgen soll es losgehen – sehr gut!
Natürlich – der Weg ist das Ziel und einfach draufloszufahren, spiegelt die wunderbare Freiheit von Camping wider. Trotzdem macht es gerade am ersten – meist recht langen – Tag der Reise Sinn, ein Ziel festzulegen. Planen Sie bis dorthin genügend Pausen ein. Vielleicht teilen Sie die Anreise zu Ihrem Urlaubsort auch in mehrere Etappen auf.
Selbst bei einer Rundtour ist es empfehlenswert, den ersten Zwischenstopp vorab zu buchen (vor allem in der Hauptsaison), damit nach einem langen Tag auf der Straße keine bösen Überraschungen auf Sie warten. Schließlich gibt es nichts Ärgerlicheres als einen unerwartet ausgebuchten Campingplatz.
Eine der häufigsten Hürden, über die Campingneulinge stolpern, ist die zeitliche Planung der Anreise. Mit einem Wohnwagen oder Wohnmobil brauchen Sie nämlich länger als mit dem Pkw – schließlich sind die Geschwindigkeitslimits meist niedriger. Erkundigen Sie sich vorab, wie schnell Sie mit Ihrem Fahrzeug oder Gespann zu Hause und im Urlaubsland fahren dürfen. Davon ausgehend lässt sich abschätzen, ob die geplante Route zeitlich realistisch ist. Entlang von kleinen Landstraßen und über Alpenpässe können 100 km schon mehrere Stunden in Anspruch nehmen – Pausen nicht eingerechnet. Zusätzlich lohnt es sich, vor der Abreise und während der Fahrt immer wieder den Verkehrsfunk zu verfolgen. So lassen sich Staus im besten Fall umfahren. Doch Vorsicht bei Ausweichrouten! „Schleichwege“ eignen sich mitunter nicht für Wohnmobile oder Fahrzeuge mit Wohnwägen.
Sollte Ihr Navigationsgerät über eine Updatefunktion verfügen, ist vor dem Urlaub der richtige Zeitpunkt, um diese zu nützen. So sind Sie in Bezug auf Straßenführung, Sperren und Routenwahl stets auf dem neuesten Stand.
Achten Sie darauf, bei der Routenplanung den Fahrzeugtyp einzugeben. Nicht, dass Sie mit dem großen Wohnmobil unfreiwillig auf kurvigen Bergstraßen oder in den engen Gässchen einer Altstadt landen. Sollte es dennoch passieren, keine Sorge! Sie sind bestimmt nicht der oder die Erste.
Jedes Land hat seine Eigenheiten. Das gilt sowohl für Tempolimits als auch für Mauten. So benötigen auf österreichischen Schnellstraßen und Autobahnen alle Fahrzeuge bis 3,5 t eine Vignette. Diese ist vorab bei Autofahrerclubs oder in grenznahen Tankstellen erhältlich. Für Wohnmobile, die mehr als 3,5 t wiegen, ist statt der Vignette eine GO-Box erforderlich. Zusätzlich zur Straßenmaut fallen in Österreich für baulich kostenintensive Streckenabschnitte gesonderte Kosten an. Ein klassisches Beispiel ist der Tauerntunnel auf der A10, den viele Gäste aus dem Norden auf dem Weg nach Kärnten passieren. Die Streckenmaut wird entweder direkt an der Mautstelle bezahlt oder über die digitale Streckenmaut entrichtet – unkompliziert und schnell.
Campingurlaub verbinden die meisten von uns mit Sommer. Falls Sie in der Nebensaison unterwegs sind, beachten Sie bitte, dass in Österreich von 1. November bis 15. April eine allgemeine Winterreifenpflicht gilt. Das heißt:
Bei winterlichen Fahrverhältnissen dürfen Fahrzeuge nur in Betrieb genommen werden, wenn auf allen Rädern Winterreifen montiert oder an den Antriebsrädern Schneeketten angebracht sind. Natürlich sind gute, nicht zu stark abgenützte Reifen ein wesentlicher Sicherheitsfaktor und damit immer zu empfehlen.
Urlaub mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil hat einen Vorteil:
Man kann viel mitnehmen. Doch Achtung, dass die Euphorie nicht zu groß und Ihr Gefährt nicht zu schwer wird. Die Strafen für Überladung sind empfindlich – und das aus gutem Grund. Die Missachtung der Höchstgewichtsgrenzen ist nämlich sehr gefährlich. Bitte informieren Sie sich vorab über die Gewichtsgrenzen. Dazu gehören die zulässige Gesamtmasse (= Leergewicht + Zuladung), die Achslasten (zu finden im Fahrzeugschein) sowie die Tragfähigkeit der Reifen. Mit einem B-Führerschein dürfen übrigens nur Wohnwägen oder Gespanne mit maximal 3,5 t Gesamtgewicht gefahren werden.
Die richtige Beladung spielt für die Fahrstabilität eine Schlüsselrolle.
Grundsätzlich gilt:
Schwere Ladung kommt ganz nach unten, mittelschwere darüber und leichte Ladung in die oberen Stauräume, wobei diese während der Fahrt leer sein sollten. Achten Sie darauf, dass beim Fahren alle Gegenstände gut gesichert und alle Fächer, Schubladen und Türen verriegelt sind.
Vor der Abreise empfehlen wir einen kurzen Rundumcheck:
Lichter, Fensterknöpfe, Ölstand, Tank. Mitunter sollten Sie zu Hause noch volltanken – außer, der Sprit ist anderswo günstiger. Mit einer kurzen Internetrecherche kann man das Urlaubsbudget diesbezüglich auf jeden Fall schonen.
Ein weiterer Sparfuchs-Tipp:
Füllen Sie den Frischwassertank vor dem Fahren nicht komplett auf und entleeren Sie den Abwassertank und die Toilette. So sparen Sie Gewicht und damit auch Treibstoff.