Naturcamping in Österreich

Im Gegensatz zu einer regulären Campinganlage zeichnet sich ein Naturcampingplatz in erster Linie durch Abgeschiedenheit aus. Oftmals in Alleinlage, sind die Besucher hier lediglich von Bergen, Wäldern oder Flüssen umringt. Zudem genießt du auf Naturcampingplätzen häufig freie Platzwahl. Dadurch ermöglichen sie dir einen Urlaub mit besonderem Flair. Du kannst die Alltagsgeräusche hinter dir lassen. Stattdessen genießt du den Klang der Natur, unberührte Landschaften und alles, was sie zu bieten haben: Wanderungen in der Wildnis, Tiere in ihrer natürlichen Umgebung, gute Luft – ein Gefühl von Freiheit.

Dennoch musst du nicht zwingend auf Annehmlichkeiten wie Restaurants, Kioske oder Sportplätze verzichten. Naturcampingplätze bieten dir alles, was du brauchst, von sanitären Anlagen über Entsorgungsmöglichkeiten bis hin zu Stromanschlüssen.

Durch die meist abgeschiedene Lage der Naturcampingplätze musst du die An- und Abreise jedoch gut planen. Meist handelt es sich bei Plätzen mit Naturschwerpunkt um kleine Campingplätze. Zudem gibt es hier oftmals keine festen Parzellen. Naturcampingplätze beherbergen weniger Besucher, was mehr Privatsphäre bietet. Der Fokus liegt ganz klar auf Natur und Ruhe. Als Camper kannst du dich auf naturnahe Stellplätze und naturbelassene Bereiche fürs Zelten freuen. Wenn du nicht nach Action oder Party suchst, sondern dich nach Stille und Erholung sehnst, ist Naturcamping genau das Richtige für dich.

In Kärnten lässt das Angebot an Naturcampingplätzen keine Wünsche offen. Überlege dir zuerst, welche Umgebung du dir wünschst. Zieht es dich eher in die Berge oder soll ein Fluss oder See in der Nähe sein? Möchtest du von wilden Wäldern umgeben sein? Oder träumst du vom Nationalpark Camping?

Wenn du dich für die perfekte Umgebung entschieden hast, mache dir am besten auch Gedanken zu Ausstattung und Angebot des Naturcampingplatzes. Reichen dir Sanitäranlagen sowie ein Restaurant oder ein Kiosk? Wünscht du dir ein umfangreiches Sport- und Freizeitangebot? Kärnten bietet viele Möglichkeiten, deine Freizeit zu gestalten. Wie wäre es mit einer Fahrradtour, Reiten, Canyoning, Angeln oder Klettern? Je nach Naturcampingplatz kannst du aus verschiedenen Angeboten wählen. Hier kommt es ganz auf dich und deine persönlichen Vorlieben an.

Entscheidend für die Auswahl des richtigen Naturcampingplatzes ist auch, ob du allein oder in Begleitung reist. Erkundige dich vorab, ob dein Wunsch-Campingplatz für Familien geeignet ist und ausreichend Möglichkeiten für dein Kind bietet. Vierbeiner sind häufig erlaubt, aber informiere dich vorab, damit du keine bösen Überraschungen erlebst. So wird dein Campingurlaub bestimmt unvergesslich.

Neben Ausstattung und Lage spielen auch die zur Verfügung stehenden Anreisemöglichkeiten eine Rolle bei der Entscheidung. Da Naturcampingplätze meist abgeschieden liegen, solltest du die Routenplanung nicht vernachlässigen. Letztendlich lohnt sich auch ein Blick auf die Preise. Diese unterscheiden sich, je nachdem, ob du in der Haupt- oder Nebensaison urlauben möchtest.

Kärnten bietet dir jedenfalls eine große Vielfalt an naturnahen Campingplätzen. Der perfekte Naturcampingplatz hängt aber letztendlich von dir und deinen Wünschen ab.

Wer Naturcamping liebt, dem liegt wahrscheinlich auch der Naturschutz am Herzen. Mit einer umweltfreundlichen Campingausrüstung, sorgst du dafür, dass dein Urlaub einen möglichst kleinen CO2-Fußabdruck hinterlässt. Oft helfen schon Kleinigkeiten, die Natur zu schützen: Lege dir einen Solarkocher zu und greife zu Solarladegeräten statt Batterien. Verwende recycelbare oder wiederverwendbare Materialien, wie Edelstahl. Eine Feuerschale zum Schutz der Umwelt sollte auf jeden Fall mit ins Gepäck. Bedenke aber, dass offenes Feuer nur an dafür vorgesehenen Stellen erlaubt ist und erkundige dich vorab bei deinem Naturcampingplatz.

Da Naturcampingplätze häufig abgeschieden liegen, laden sie dazu ein, die wilde Natur außerhalb des Campingplatzes zu erkunden. Falls du deinen Naturcampingurlaub mit einem Streifzug durch möglichst unberührte Landschaften verbinden möchtest, gibt es vorab ein paar Dinge zu bedenken. Mit unserer Checkliste wird die Vorbereitung auf deinen Ausflug in die Natur zum Kinderspiel. Bitte beachte Folgendes:

o   Ausreichende Routenplanung
o   Wetterlage vor Ort überprüfen
o   Örtliche Regelungen zum Verhalten in der Natur lesen

Neben ausreichender Vorbereitung solltest du dir Gedanken zur richtigen Ausrüstung machen. Vor allem beim Naturcamping ist es wichtig, dass du alles einpackst, was du dringend benötigst. Das nächste Campingfachgeschäft ist möglicherweise weit entfernt. Falls du abseits des Campingplatzes die Natur erleben möchtest, sind auch Multifunktionswerkzeuge empfehlenswert. Ein Multitool passt in jede Hosentasche und kann in Notlagen hilfreich sein. Mit unserer Checkliste bist du bestens gewappnet:

o   Reiseführer oder Kartenmaterial (Handy-Empfang könnte eingeschränkt sein!)
o   Bargeld
o   Campingkocher und Brennstoff
o   Kühlbox
o   Feuerzeug
o   Nachhaltiges (Koch-)Geschirr
o   Konserven
o   Schnur/Leine und Karabiner (können immer hilfreich sein)
o  (Wiederverwendbare) Müllbeutel
o   Umweltfreundliches Spülmittel
o   Taschenlampe
o  (Solar-)Akkus für längere Ausflüge in die Natur
o  (Nachhaltige) Kleidung für jede Wetterlage
o   Handtücher
o   Toilettenpapier
o   Gute Schuhe
o   Reiseapotheke samt Zeckenzange, Insekten- und Sonnenschutz
o   Wichtige Dokumente wie Führerschein, Reisepass, Krankenversicherungskarte oder Impfpass

Zelt oder Wohnmobil und Zubehör nicht vergessen, dann steht dem Naturcamping nichts mehr im Wege.

Wenn du dich für einen Naturcampingplatz entscheidest und auch die umliegende Flora und Fauna ausgiebig erkunden möchtest, halte dich am besten an die offiziellen sieben „Leave No Trace“-Prinzipien („Hinterlasse keine Spuren“), die den Einfluss von Outdoor-Aktivitäten auf die Umwelt minimieren sollen:

1. Plane voraus: Mache dich mit den Verhältnissen vor Ort vertraut, um auf unterschiedliche Wetterlagen oder Gefahren vorbereitet zu sein.
2. Wähle einen befestigten Untergrund: Nutze offizielle Wanderwege und achte darauf, die Pflanzenwelt zu schonen. Halte einen Mindestabstand von 100 Metern bei Gewässern ein.
3. Richtige Abfallentsorgung: Nicht nur Plastik muss entsorgt werden, sondern auch Essensreste und weiterer Unrat. Denke an die Wildtiere!
4. Lasse die Natur unberührt: Andenken mitnehmen ist tabu!
5. Minimiere die Auswirkung von Feuerstellen: Falls Lagerfeuer vor Ort erlaubt sind, halte die Feuerstellen klein und verteile danach die abgekühlte Asche. Oder greife gleich zu einer Feuerschale.
6. Respektiere die Tiere: Füttere keine Wildtiere und störe sie nicht.
7. Nimm Rücksicht: Neben Tieren musst du dich auch anderen Naturcampern gegenüber respektvoll verhalten. Sie wollen genauso wie du ein wenig Ruhe genießen.

Naturcamping ist eine sichere und komfortable Möglichkeit, der Natur besonders nahe zu sein. Durch die zumeist abgeschiedene Lage der Naturcampingplätze bieten sich aber auch zahlreiche Möglichkeiten für Aktivitäten außerhalb des Campingplatzes, wie zum Beispiel Schwimmen, Wandern, Angeln oder Beobachtung von wilden Tieren. Willst du die unberührte Natur genießen, solltest du dir im Klaren darüber sein, dass sie auch unvorhersehbar sein kann.

Du wirst in Kärnten nicht auf Krokodile oder Skorpione treffen, aber Bären, Wildtiere, weidende Nutztiere und Wölfe gebieten Vorsicht. Informiere dich unbedingt vorher über die örtlichen Tiere und treffe entsprechende Vorkehrungen. Mit Zecken lauern in Kärnten auch weniger sichtbare Gefahren. Erkundige dich vorab bei deinem Arzt oder deiner Ärztin zum Thema FSME-Impfung und packe einen Insektenschutz ein, falls du in Wäldern und auf Wiesen unterwegs bist.

Üblicherweise meiden Wildtiere den Menschen. Solltest du dennoch welche entdecken, betrachte sie besser aus der Ferne und gehe nicht näher auf sie zu. Füttere sie nicht und lass keine Essensreste oder Abfall zurück. Behalte im Kopf, dass Wasserstellen für Wildtiere wichtig sind, und respektiere diese Bereiche ganz besonders. Wenn du deinen vierbeinigen Begleiter mit auf den Ausflug nimmst, dann sorge dafür, dass dein Hund in der freien Wildnis an der Leine ist.

Informiere dich vorab, ob du ein Lagerfeuer machen darfst, falls du im Freien kochen möchtest. In Wäldern ist das in Kärnten zum Beispiel verboten. Ein Waldbrand kann verheerende Folgen haben! Auch auf erlaubtem Terrain solltest du darauf achten, das Feuer in sicherem Abstand von Zelt oder brennbaren Materialien zu errichten. Wir empfehlen große Steine als Feuerbarriere oder eine Feuerschale.

Vor allem im Sommer können Gewitter zur Gefahr werden. Überprüfe stets das Wetter vor Ort. Meide unbedingt Bäume und wasserführende Bereiche, wenn du doch in ein Unwetter gerätst.

Zu guter Letzt solltest du darauf verzichten, wilde Beeren oder Pilze zu essen, falls du dich nicht gut damit auskennst. Vor allem bei Pilzen sind verzehrbare und giftige Exemplare häufig schwer zu unterscheiden. Gemäß der sieben Prinzipien solltest du die Umwelt ohnehin möglichst unberührt lassen.