Mein erster (Kurz)Urlaub in einem Wohnmobil

<p>Urlaub im Wohnmobil von Ute Zaworka Camping Falle in Villach</p>

Vorfreude und Gefühle

Die Spannung steigt. Das erste Mal mit dem eigenen Wohnmobil unterwegs. Und noch dazu im schönsten Campingland Österreichs. In Kärnten. Im Hinterkopf mache ich mir doch ein wenig Sorgen. Noch nie war ich mit einem so großen Wagen unterwegs. 7 Meter Länge, 3 Meter Höhe und 2,3 Meter Breite. Ob ich das wohl schaffe? Ja natürlich! Ganz nach dem Motto: Die Welt gehört den Mutigen. Von den mehr als 100 Campingplätzen habe ich mir drei ausgesucht: Einmal in den Bergen, in Malta, einmal am See, am Ossiacher See, und einmal mitten im Grünen am Fluss, im Rosental an der Drau. Doch es geht nicht nur ums Campen allein. Für mich geht es auch darum, regionale Besonderheiten, Aktivprogramme und Erlebnisangebote als Urlaubsgast in Kärnten kennenzulernen.

Vorbereitungen

Schon seit einigen Tagen überlege ich mir, was ich alles mitzunehmen habe. In meiner rechten hinteren Hosentasche befindet sich seit dem letzten Tag vor der Abreise ein Zettel, um mir jederzeit Notizen machen zu können, damit ich ja nichts vergesse. Schließlich brauche ich nicht nur die Grundausstattung für das Wohnmobil – Geschirr, Besteck, Gläser, Handtücher, Bettwäsche etc. – sondern auch die sportlichen Outfits für meine unterschiedlichen Outdoor-Aktivitäten. Die Vorfreude ist jedenfalls riesig! Ich habe mir fest vorgenommen, so wenig wie möglich Gepäck mitzunehmen und so schlau wie möglich meine Taschen zu packen. Die ganze Zeit hindurch war ich sehr gespannt, was ich alles vergessen haben werde. Später werde ich draufkommen, dass Polster, Wäscheleine und -klammern sowie ein Besen fehlen.

Tag 1

Übernahme des Wohnmobils

Treffpunkt 15 Uhr beim Vermieter Camping Falle in Villach. Noch schnell beim Empfang die Sache mit dem Führerschein und der Kaution (1500 Euro) erledigen und dann steht es in seiner ganzen Pracht vor mir: Mein rollendes Zuhause (Knaus Sun Ti 650 MF PS) für die nächsten drei Tage. Fast nigelnagelneu und erst knapp 3800 Kilometer auf der Anzeige. Herr Mahmoud Mabrouk erwartet mich bereits. Es folgt eine rund einstündige Einschulung. Zum Glück habe ich eine männliche Begleitung mit. So ganz allein würde ich mich dann doch nicht in dieses Abenteuer trauen. Zumindest nicht als absolute Einsteigerin. Und so werden wir mit Ruhe und Geduld belehrt, wie die Markise ausgekurbelt wird, wie das WC funktioniert, dass wir einen 100 Liter Frischwassertank haben, wo die Gasflasche zu finden ist (nämlich genau unter dem Bett), wo es überall Stauräume gibt, wie lange es dauert, bis das Warmwasser funktioniert, was es bedeutet, wenn beim Kühlschrank das rote Licht blinkt...

Ich denke mir: Klingt eh alles ganz logisch und einfach. In den folgenden drei Tagen werden wir allerdings draufkommen, dass das Erinnerungsvermögen von zwei Personen nicht automatisch bedeutet, dass es doppelt so groß ist wie von einer Person. Vor allem, wenn es darum geht, die digitale Zentralsteuerung mit Touchscreen zu bedienen. Ist und bleibt ein Mysterium bis zum Rückgabetag. Wie sagt Herr Mabrouk zum Abschied (und gibt mir vorsichtshalber seine Handynummer): „Es ist nur der erste Moment, dann ist das Wohnmobil sehr gut zu fahren.“ Doch bis es soweit ist, brauchen wir noch eine gute halbe Stunde zum Beziehen unseres neuen Heimes auf Zeit. Was ich als Camper schnell lerne, ohne auch nur einen Meter gefahren zu sein: Alles braucht seine Zeit! 

Die ersten Kilometer

<p>Urlaub im Wohnmobil von Ute Zaworka, Camping Falle in Villach</p>

Also dann: Einsteigen, Sitz und Spiegel einstellen, sich vertraut mit der Umgebung machen. Und dann endlich: Starten, Kupplung treten, Gang einlegen und los geht’s. Das erste Gefühl: Gleich gut, denn man sitzt hoch mit guter Aussicht, alles wirkt luftig und geräumig. Und das Wohnmobil fährt. Wenn nur dieses laute Piepsen nicht wäre, das wie von Zauberhand beginnt und irgendwann wieder aufhört. Aha – „Driving Advice“. Das bedeutet: Sobald die Spur auf der Straße nicht optimal ist, weist das Auto den Fahrer darauf hin, wieder Spur zu halten.

Was ebenfalls merkwürdig für einen Lenker ist, der das Fahren mit großen Autos nicht gewöhnt ist: Der Wind beeinflusst das Fahrverhalten massiv und auch an die sieben Meter Länge muss man sich erst gewöhnen. Vor allem was den Abstand zu den hinteren Autos betrifft. Wir düsen also voller Abenteuerlust auf der Autobahn A10 von Villach Richtung Maltatal. Nach einem kurzen Stopp in der Künstlerstadt Gmünd, wo wir uns mit regionalen Produkten fürs Frühstück eindecken (u.a. mit herrlichem Krustenbrot der Bäckerei Pietschnigg), erreichen wir das Terrassencamping Maltatal. 

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