Mein erster Campingurlaub


Ich habe noch nie in einem Zelt, einem Camping-Bus oder Wohnwagen übernachtet – und das, obwohl ich recht abenteuerlustig bin und schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel habe. Gehört habe ich ja schon einiges, dass die Welt der Camper eine andere sei, aber welche? Und so habe ich den Entschluss gefasst, das Leben am Campingplatz einmal auszuprobieren. Und zwar genau dort, wo sich Camper richtig wohlfühlen. In Kärnten. Mit seinen warmen Badeseen und Bergen in allen Höhenlagen.
 

von Ute Zaworka

Mehr als 100 Campingplätze in Kärnten

In Österreichs südlichstem Bundesland gibt es mehr als 100 Campingplätze, mehr als 20 Prozent der 8 Millionen Nächtigungen im Sommerhalbjahr entfallen auf diese ganz besondere Art des Urlaubs. Ich entscheide mich fürs Seen-Hüpfen und besuche Campingplätze am Faaker See, Turnersee und Millstätter See. Bei meiner Entdeckungsreise geht es nicht nur ums Camping allein. Es geht auch um Infrastruktur und besondere Serviceleistungen und was es in nächster Nähe zu erleben gibt. Schließlich will niemand den ganzen Tag faul im Liegestuhl verbringen. Vielfalt, Abwechslung und angenehme Überraschungen gehören schließlich zum (Camping)-Urlaub dazu.

Was macht die Faszination Camping aus. Ich begebe mich vier Tage lang auf die Suche. Mit einem Fiat 500, vollgepackt bis unters Dach. Mit allem, was man so braucht, wenn man eine Nacht im Zelt, die nächste in einem Mobile Home und die kommende in einem Mietwohnwagen verbringen möchte. Die erste Lehre, die ich daraus ziehe: Sehr komfortabel, wenn man die Ausrüstung, also Zelt und Wohnwagen nicht selbst haben bzw. mitnehmen muss, sondern alles vor Ort zur Verfügung gestellt bekommt. Jeder Gast, der möchte, kann das auch genauso buchen.

Drei Tage unterwegs

Mit dem Kärnten-Fiat unterwegs

Tag 1 - Übernachtung im Zelt

Mit dem Kärnten-Fiat unterwegs Richtung Camping Anderwald

Die Reise beginnt - zu allererst geht es an den Faaker See

Es ist Montag, 8 Uhr, und es regnet. Ich frage mich, wie ich gegen Mittag mein Zelt aufbauen werde. Schließlich habe ich das noch nicht einmal ohne Regen probiert. Doch meine Sorgen sind unbegründet. Ich erreiche den Campingplatz Anderwald am Faaker See und – was für ein Wunder – mein Zelt wartet bereits fix und fertig aufgestellt auf mich. Geschätzte Größe: zwei mal 1,5 Meter. Ich muss schmunzeln. Da soll ich übernachten? 

Doch bei genauerer Überlegung hätte ich auch in einem viel kleineren Zelt übernachtet, wenn nur der Platz der gleiche geblieben wäre. Mein Zelt steht nämlich direkt in einer kleinen Badebucht, ungefähr fünf Meter vom Ufer des Faaker Sees entfernt. Was für ein herrlicher Ausblick. Doch wohin mit den ganzen Sachen, die ich mithabe? Kein Problem. Das Auto, das als riesige Aufbewahrungsbox dient, darf direkt hinterm Zelt stehen. Und ja, bevor ich es vergesse: Es gibt auch ein Stromkabel, das direkt zu meinem Zelt verlegt wurde. 

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Campingurlaub Ute Zaworka, Campingplatz Anderwald

Mein grünes Zelt am Camping Anderwald

Ute Zaworka; Kärnten Werbung
<p>Campingurlaub Ute Zaworka, Camping Anderwald</p>

Campingplatz Anderwald

Bei Ankunft am Campingplatz erwartet uns Hannes Anderwald sen. Bei ihm weiß man gleich, was mit Kärntner Gastfreundschaft gemeint ist. Er scherzt mit den Gästen, erzählt von seinem selbstgebrannten Zwetschken-Schnaps und berichtet, wie schwierig es ist, gutes Personal zu bekommen. Sein Koch ist bereits seit sechs Jahren im Haus, worüber der Seniorchef sehr froh ist. Das Motto am Campingplatz Anderwald: „So nah wie möglich an der Natur. So einfach wie möglich." Rund 200 Plätze stehen zur Verfügung – dadurch, dass keine Grenzen zwischen den einzelnen Plätzen gezogen werden, kommt es einem vor, als ob man direkt im Wald campiert. Hannes Anderwald erzählt, dass er seit einigen Jahren einen Nachtwächter beschäftigt. Schließlich sollen sich die Gäste am gesamten Areal zu jeder Zeit sicher fühlen. Egal, ob es um Brandgeruch, das Organisieren eines Arztes oder um das Fernhalten von Betrunkenen geht.

Was zu den Besonderheiten am Campingplatz zählt: Es gibt ein gutes Angebot an Aktivprogrammen rund um Mountainbiken, Berg- und Wassersport. Am Nachmittag lerne ich meine direkten Nachbarn kennen. Ein holländisches Pärchen, das seit 35 Jahren am Campingplatz Anderwald am Faaker See Urlaub macht. Warum? Weil es sich hier zu Hause fühlt. Mit Campingwagen am See, immer an ein und demselben Platz. Früher ist das Ehepaar den ganzen Sommer geblieben. Heute dauert der Urlaub nur mehr vier Wochen, die restliche Zeit nutzen die Kinder den Wohnwagen. Warum sie ausgerechnet hierher gekommen sind? Weil sie gehört haben, dass Kärnten so schön sein soll. Und so haben sie vor mehr als 35 Jahren an drei unterschiedliche Campingplätze in Kärnten einen Brief geschrieben - und Hannes Anderwald hat darauf geantwortet. Der Beginn einer langen Freundschaft.

Mit dem Kajak im Schilfgürtel des Faaker Sees

„Indian Spirit“ im Schilfgürtel

Der blaue Nachmittagshimmel lässt zwar noch immer auf sich warten, doch eine Paddeltour geht auch bei bewölktem Wetter. Aus dem naheliegenden Kajakcenter Faak (Kajak- und Kanuschule, SUP, Rafting, Canyoning etc.) holt uns Guide Alina ab. Gemeinsam mit ihr möchte ich nicht nur die kleine Insel samt Inselhotel umrunden, sondern auch durch die schmale Wasserstraße des dichten Schilfgürtels des Faaker Sees fahren.  

„Indian Spirit“ heißt das Programm und Alina hat sogar ein bisschen Ähnlichkeit mit Pocahontas. Die Grundkenntnisse, die für den Canadier (offenes Kanu) notwendig sind - Grundschlag, Bogenschlag und J-Schlag - sind rasch vermittelt und schon geht’s los. Eine herrliche Tour. Kaum Menschen am See und rund um uns nur einige Enten, Seerosen und ein herrliches Berg-Seen-Panorama. Zwischen dem Quaken der Enten ist nur der Schlag unserer Paddel zu hören. Schade, wie schnell die paar Stunden um sind.

Zurück am Campingplatz Anderwald

Während im Restaurant bereits köstliche Speisen mit regionalen Zutaten zubereitet werden, sitze ich noch im Zelt und schaue aufs Wasser. Es beginnt wieder leicht zu regnen. Ein warmer Sommerregen. Ganz in der Nähe spielt jemand Gitarre, Leute lachen, sind unbeschwert. Das erinnert mich an meine Jugend am Land. Damals sind wir öfter ums Lagerfeuer im Wald gesessen, haben gesungen und gegrillt. Apropos gegrillt. Ich verspüre Hunger. Die Arbeit kann warten... Und so mache ich mich auf den Weg ins campingplatz-eigene Restaurant. So wie ich bin. Leger gekleidet und ungeschminkt. Auch das ist ein Vorteil von Camping: Es wird nicht soviel Theater um Äußerlichkeiten gemacht. Das Restaurant ist wirklich sehr gut besucht. Und so denke ich mir: Scheinbar werden die Camper auch immer bequemer... 

Wach werden mit Seeblick

Die ungewohnte Umgebung und seltsame Geräusche holen mit rechtzeitig aus dem Schlaf. Ich öffne den Reißverschluss und sehe - einen Fischer in seinem Boot am See, einen Schwimmer in Aktion und eine aufgeregte Entenfamilie. Wie kitschig ist das denn? Dieser Tag kann nur schön werden. Und neben meinem Zelt hat bereits jemand, der scheinbar seinen Campingplatz nie aus den Augen lässt, eine Tafel an einem nahen Baum angebracht, auf der steht: „Bitte nicht stören. Kids schlafen noch.“ So ein Lieber, der Herr Anderwald. 

Wach werden mit Seeblick

Klettersteig für Anfänger

Zuerst noch in Ruhe frühstücken und schon wartet der nächste Teil meiner Reise. Bergführer Gerry Sagmeister von der „High Life Alpinschule“ erwartet mich bereits, um mit mir eine Anfänger-Klettertour durch die Rotschitza Klamm zu machen. Wir fahren mit dem Auto rund 20 Minuten zur Baumgartner Höhe hoch über dem Faaker See. Hier befindet sich auch eine Etappe des Weitwanderweges Alpe-Adria-Trail, der in 43 Etappen vom Großglockner quer durch Kärnten und Slowenien bis nach Muggia an der Oberen Adria führt.

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Campingurlaub Ute Zaworka, Die Rotschitza Klamm mit Bergführer Gerry Sagmeister

Die Rotschitza Klamm mit Bergführer Gerry Sagmeister

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Campingurlaub Ute Zaworka, Die Rotschitza Klamm mit Bergführer Gerry Sagmeister

Mutprobe: Überqueren der Schlucht in der Rotschitza Klamm

Voller Elan marschieren wir los. Den Klettergurt habe ich bereits angelegt, an die 30 Minuten dauert es bis zum Fuße des Klettersteiges. Beim Blick nach oben wird mir dann doch ein wenig mulmig. Sowas habe ich schließlich noch nie gemacht. Schaut ziemlich steil aus. Das kann ja heiter werden. Als ich feststelle, dass ich nur hinauf, nicht aber wieder denselben Weg hinunterklettern muss, bin ich beruhigt. Das schaffe ich. Nach den ersten paar Schritten, ohnehin durchgehend gesichert, beginnt es mir richtig zu gefallen. Das Wasser plätschert unter mir und ich fühle mich der Natur ganz nah. Zumindest bis es heißt, dass wir die Schlucht über ein Seil überqueren werden. Nicht mit dem Blick zum Berg sondern mit dem Blick ins Tal. Es geht gefühlte 100 Meter in die Tiefe. Doch ich mache, wie mir geheißen: Hinsetzen. Aufstehen. Und langsam über das Seil bis auf die andere Seite gehen. Es zittern die Knie und im Schneckentempo schlurfe ich voran. Geschafft. Ich bin stolz auf mich. Wie eine Mutprobe in der Kindheit.

Ich habe ein gutes Gefühl....

Das Kletterparadies Kanzianiberg

Nach rund einer Stunde Klettern ist der Endpunkt erreicht und nach einigen Minuten Fußmarsch wartet ein herrlicher Ausblick auf den Faaker See als Lohn. Und natürlich der selbstgebrannte Schnaps, den uns Hannes Anderwald sen. als Gipfelschluck mitgegeben hat. Am Weg zurück erzählt Gerry, dass er seit einigen Jahren spezielle Programme für den Campingplatz Anderwald anbietet. Nicht nur jene in der Rotschitza Klamm, sondern auch fürs Kletterparadies Kanzianiberg (rund 400 Routen, eines der größten Kletterareal in Kärnten), das er und seine Partner seit fast 30 Jahren gepachtet haben.

Eine coole Attraktion am Kanzianiberg: Eine 45 Meter langer Flying Fox in 80 Meter Höhe, die über einen leichten Klettersteig erreichbar ist. Allein die Vorstellung treibt mir den Schweiß auf die Stirn. Doch wie lautet Gerrys Rezept bei großer Aufregung: „Ruhig bleiben und Tempo herausnehmen“.

Zurück bei meinem grünen Zelt am Faaker See heißt es Abschied nehmen. Schade. Doch die nächste Station meiner Seenhüpfen-Tour wartet bereits.

Tag 2 - Übernachtung im Mobile Home

Camping Breznik

Von Villach aus geht es Richtung Südkärnten. Vorbei an Wörthersee und Klagenfurt führt uns der Weg über den Klopeiner See zum Turnersee. Inmitten einer unberührten Idylle liegt der Campingplatz Breznik. Wolfgang Kuster nimmt uns in Empfang. Direkt bei der Einfahrt sticht der Kinderspielplatz mit Beachvolleyball, Kletterwand und Marterpfahl ins Auge. Nicht nur das ist ein Indiz dafür, dass sich Familien hier ausgesprochen wohl fühlen. Es folgt ein kurzer Small-Talk über meine vergangene Nacht. „Aha, im Zelt auf 3,5 Quadratmeter geschlafen?“ „Dann solltest du aufpassen, dass du dich heute Nacht nicht verirrst!“. Ich habe keine Ahnung, wovon er spricht. Zumindest solange nicht, bis ich mein gebuchtes Mobile Home sehe. Unglaublich. Ein moderner Bungalow, knapp 50 Quadratmeter groß. Aus Holz, luftig, mit großen Glasflächen und einer großen Terrasse, wo Liegestühle und Esstisch Platz haben. Ein Tischler der Region hat dieses Prachtstück errichtet. Als die erste Hürde geschafft ist – Aufsperren der Haustür - entdecke ich das Innere des Bungalows in all seiner ganzen Pracht: Schlafzimmer, Kinderzimmer, eine große Wohnküche mit Sofa und Fernseher, ausreichend Stauraum für meine Sachen und Klimaanlage. Dazu blütenweiße Bettwäsche und ein modernes Badezimmer mit Dusche, großem Waschtisch und kuscheligen Handtüchern.

Mobile Home am Camping Breznik

Die Dauercamper beim Breznik

Eigentlich würde ich am liebsten nur auf der Terrasse sitzen und die Umgebung beobachten. Bei meinem linken Nachbarn wird gegrillt, genau gegenüber wird Karten gespielt, weiter rechts schnippelt eine nette Dame an ihrem selbst angelegten Blumenbeet herum. Was ins Auge sticht: Am Campingplatz Breznik ist der Anteil der Dauercamper sehr hoch und so haben sich hier viele ihren individuellen Traumplatz nach ganz persönlichen Vorstellungen gestaltet. Mit eigens angelegten Gärten, kleinen Zäunen, Blumenbeeten etc. Ein unglaublich buntes Sammelsurium.

Zur Anlage gehören Mietwohnwagen, Mobil Homes in verschiedenen Ausstattungen (in einem eigenen Park), Ferienwohnungen und seit kurzem auch ein Luxus Lodge Zelt. Für Hundebesitzer stehen eigene Abschnitte zur Verfügung.

Was auffällt: Die neuen, naturnah gestalteten Waschanlagen und eine Kapelle mit Büste des Campingplatzgründers.

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Campingplatz Breznik, Campingurlaub Ute Zaworka, Der Turnersee ist Natura 2000 Schutzgebiet

Der Turnersee ist Natura 2000 Schutzgebiet

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Campingurlaub Ute Zaworka, Der Turnersee ist Natura 2000 Schutzgebiet

Der Turnersee ist ein Natura 2000 Schutzgebiet.

Am Weg zum campingplatz-eigenen Strand marschiere ich quer durch die Anlage. Während der Hochsaison tummeln sich hier bis zu 1500 Personen, die sich aufgrund der Größe des Areals recht gut verteilen. Erst am Badeplatz angelangt, wird der Blick auf ein Naturjuwel frei. Der rund 44 Hektar große Turnersee ist ein Natura 2000 Schutzgebiet und verfügt über ein nahezu unverbautes Ufer mit viel Schilf und darüber thront das herrliche Bergpanorama der Karawanken. Kein Wunder, dass ein Sprung von der hölzernen Badeplattform ins erfrischende Nass nicht lange auf sich warten lässt.

Beim anschließenden Besuch des Campingplatz-Restaurants fällt nicht nur die gemütliche Atmosphäre auf, sondern auch, dass im Hause Breznik eigenes Bier gebraut wird, was großen Zuspruch bei den Gästen findet. Auch Grillspezialitäten unterstreichen das Camping-Feeling. „Wir sind nicht leicht zu finden und umso schwerer ist es, wieder wegzufahren“, bringt es Wolfgang Kuster beim gemeinsamen Abendessen auf den Punkt. Dafür mitverantwortlich sind sicherlich auch der Familienclub, Kinderanimation in der Hauptsaison und die Auswahl an Aktivitäten in nächster Nähe. Egal, ob Drauradweg, Flow Country Trail, Obir Tropfsteinhöhle oder die Teilnahme am Programm SeenFitness, bei dem Gäste kostenlos u.a. an Radtouren, Wanderungen oder beim Stand Up Paddeln teilnehmen können. Was in Südkärnten zudem gut spürbar ist: Der Alpe-Adria-Gedanke mit dem kulinarischen und kulturellen Einfluss Sloweniens. Ein gemütlicher Abend neigt sich dem Ende zu. Ich freue mich nach einer Nacht im Zelt auf mein warmes, weiches Bett im Holzbungalow. Was für ein Genuss!

Geopark Karawanken

Wandern auf den Spuren des Urmeeres

Gut ausgeschlafen und voller Erwartungen in den neuen Tag beginnt meine Tour Richtung Bad Eisenkappel, rund 30 Minuten vom Campingplatz Breznik entfernt. Nachdem ein Urlaub in Kärnten aus der Kombination von See und Berg lebt, wäre es zu schade, Südkärnten zu verlassen, ohne eine Wanderung gemacht zu haben. Am Programm steht die geführte Wanderung in der Trögener Klamm unter dem Motto: „Wandern auf dem Meeresgrund“.

Der kleine Ort Bad Eisenkappel hat gleich zwei perfekte Ausflugsziele: Die Obir Tropfsteinhöhlen und das Geologie-Informationszentrum Geopark Karawanken. Der Unesco Geopark Karawanken wurde 2014 ins Leben gerufen und erstreckt sich über 14 Gemeinden – neun in Österreich und fünf in Slowenien. Im Info-Zentrum am Hauptplatz empfängt mich Antonia Weißbacher - Geografin, Berg- und Wanderführerin mit Natur- und Landschaftsführer-Ausbildung. Sie vollbringt die Kunst, geologische Besonderheiten so einfach wie möglich und dennoch informativ und spannend zu vermitteln. Dabei helfen ihr u.a. ein Geopuls-Tisch, eine Geo-Uhr, Mikroskope und verschiedene Exponate, wie ein 200 Millionen Jahre alter versteinerter Fisch aus dem Potokgraben. 

Geopark Karawanken Info-Zentrum mit Antonia Weißbacher

Die Trögerner Klamm

Nach dem „Trockentraining“ fahre ich gemeinsam mit Antonia in die Trögerner Klamm. Der Wanderweg ist rollstuhl- und kinderwagengerecht und mit zahlreichen Lehrtafeln, z. B. zum Thema „Spaziergang durch ehemaligen Meeresgrund“ ausgestattet. Spannender ist die Tour natürlich geführt – und so freue ich mich über die Erklärungen und Erzählungen meiner Begleiterin. 

Wir wandern auf den Spuren des Urmeeres, bestaunen die Schönheit des Bachverlaufes, die besonderen Gesteinsschichten, Pflanzen wie Hopfen und jene mit fleischfressenden Blättern. Am Ende der Tour wartet eine ganz besondere Belohnung: eine Brettljause mit Schmankerln heimischer Bauern. Wie sehr ich doch das Wandern und seine Begleiterscheinungen liebe...

Und weiter geht's Richtung Millstätter See.

Die Mittagshitze ist erst so richtig spürbar, als ich mein Auto wieder erreiche und mich zum nächsten Ziel meiner Reise aufmache. Es geht quer durch Kärnten an den Millstätter See, in der Nähe von Spittal an der Drau gelegen.

Hier wartet meine dritte Unterkunft – ein Mietwohnwagen auf dem Campingplatz Mössler in Döbriach.

Tag 3 - Übernachtung im Wohnwagen

Im Mietwohnwagen am Camping Mössler

Am Empfang sitzt Seniorchefin Maria. Ihre herzliche und hilfsbereite Art gibt einen Vorgeschmack, was einen hier erwartet. Auf den Punkt gebracht: „Gäste fühlen sich willkommen!“ Und das belegen auch immer wieder diverse Auszeichnungen: Der Campingplatz Mössler besteht aus zwei Arealen, einem direkt am See und einem mit großem Schwimmbad samt Wellnessbereich 500 Meter vom Wasser entfernt. Nach einem kurzen Erkundungsgang beziehe ich einen Mietwohnwagen, der sich nur wenige Schritte vom 30 Grad warmen Pool befindet. Bettwäsche und Handtücher werden zur Verfügung gestellt. Die gesamte Anlage wirkt gemütlich, grün und geordnet – die Autos parken nicht kreuz und quer sondern zu 80 Prozent auf vorgegebenen Flächen. Neben Mietwohnwägen sind auch attraktive Mobil Homes, die neuesten davon im Holz-Look und eigenen Terrassen, zu mieten. Dauercamper gibt es nur eine Handvoll. 

Tipps der Familie Mössler

Georg Mössler, der den Betrieb von seinen Eltern übernommen hat, weiß, was einen familienfreundlichen Campingplatz auszeichnet: Kinderbetreuung, Spielplatz und Aktivprogramme wie Blasrohrbasteln, Wettschwimmen und Bogenschießen sind nur einige wenige Beispiele. Zudem gibt es einen keltischen Baumkalender und seit heuer ein neues Areal für Hunde-Agility.

Zudem gibt es jede Menge Tipps von Familie Mössler, wenn es ums Wandern (z. B. zum Granattor), Biken (in Zusammenarbeit mit der Sportschule Krainer), Spazierengehen oder Ausflugsziele (Sagamundo) geht. Was sich beim Gespräch mit Georg Mössler einmal mehr zeigt: Camper sind sehr treue Gäste. So auch hier. Sogar der erste Gast aus dem Jahr 1964 kommt noch immer – allerdings jetzt bereits mit Kinder und Enkelkindern.

Der wöchentliche Grillabend

Es ist später Nachmittag und Mittwoch. Am Vorplatz des Campingplatzes beginnen die ersten Vorbereitungsarbeiten für den wöchentlichen Grillabend. Ein großer Griller wird unter freiem Himmel aufgebaut, auf dem später Fisch in Speckmantel und verschiedene Fleischspezialitäten bruzzeln werden. Dazu gibt’s Kartoffeln und frischen Salat vom Buffet. Der Andrang am Abend ist groß – kaum ein Platz im Restaurant bleibt frei. Plötzlich marschiert die angekündigte Live-Musik ums Eck – die Trachtenkapelle. Die Besucher verfolgen das rund zweistündige Konzert begeistert.

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Restaurant am Camping Mössler, Campingurlaub Ute Zaworka

Restaurant am Camping Mössler

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Restaurant am Camping Mössler, Campingurlaub Ute Zaworka

Der wöchentliche Grillabend

Kap 4613 direkt am Millstätter See

Nach dem Abendessen mache ich noch einen Ausflug mit dem Auto zum Millstätter See. Nach rund 15 Minuten ist die Bar „Kap 4613“ - direkt am Wasser gelegen - erreicht. Ich habe schon so viel von dieser Location gehört und möchte sie mir während eines Schlummertrunks unter die Lupe nehmen.  

Kap 4613

Im Zickzack-Kurs über den Millstätter See

Der nächste Tag beginnt früh – heute lautet mein Ausflugstipp „Buchtenwandern“. Was das sein könnte? Jedenfalls etwas völlig anderes, als man hinter dem Namen vermutet. Bereits um 8 Uhr geht es zum Schillerstrand in Millstatt, wo uns Gottlieb Strobl erwartet.Er hat in den 70er Jahren den Beruf des Bootsbauers erlernt und erzählt mit großer Leidenschaft davon. Das Ergebnis seiner Arbeiten steht am Ufer – kleine Holzboote, alle mit eigenen Namen versehen. Wer glaubt, dass uns Gottlieb Strobl über den See rudern wird, der irrt. Hier darf jeder selbst Hand anlegen.

Nach einer kurzen Einführung geht es los: „Eintauchen, ziehen, laafn losn." Im Zickzack-Kurs rudere ich bis zur Mitte des Sees. Mein Ziel, das andere Ufer – genauer gesagt das Südufer - und die unberührte Landschaft, die sich hier verbirgt. Was für eine herrliche Stimmung und was für eine entspannte Ruhe. Der Blick streift über spiegelglattes Wasser, über Berge, große Waldflächen und hie und da ein paar Häuser. Zumeist mit wenigen Metern Entfernung von Gottfried Strobl, sodass ich seine spannenden Geschichten nicht versäume. Über den See, die Besonderheiten der Natur, über die Tradition der Sommerfrische, über die modernen Neubauten am Südufer, über Familiengeschichten und vieles mehr. Die Zeit vergeht wie im Flug. Schade, dass unsere Seenrundtour nach rund 2 Stunden zu Ende ist. Was ich mir mit auf den Weg nehme: Die ruhigen Buchten am Südufer kann man auch als romantischen Picknickplatz mieten. Das werde ich auf jeden Fall noch heuer im Sommer ausprobieren.

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Bootsbauer Strobl am Millstätter See

Bootsbauer Gottlieb Strobl

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Campingurlaub Ute Zaworka

Buchtenwandern am Millstätter See

Mit dem Buchtenwandern endet leider auch mein Camping-Urlaub für Einsteiger. Vier Tage, in denen ich viel erleben und jede Menge neue Erfahrungen sammeln durfte.

Meine Eindrücke

Meine Eindrücke lassen sich als sehr positiv zusammenfassen – Camper sind ein nettes, freundliches Völkchen, sehr hilfsbereit, unkompliziert und äußerst kommunikativ.

Auch wenn oft der Anschein erweckt wird, dass Campingplatz-Urlauber die Ruhe suchen – die angebotenen Aktivitätenprogramme werden dennoch gerne angenommen.

Zu beachten:

Rückssichtnahme

Nachtruhe einhalten

Hunde anleinen

Was mir sehr imponiert hat :

Das Bemühen der Campingplatz-Betreiber und ihrer Mitarbeiter um das Wohl ihrer Gäste. Nicht künstlich oder aufgesetzt, sondern von Herzen. Mobile Homes, so wie ich sie kennenlernen durfte, sind eine gute Möglichkeit, einen Campingurlaub zu genießen, ohne große Anschaffungskosten sowie ohne mühsame An- und Abreise mit Wohnwagen oder Campingbus. Diese Unterkunftsvariante erlaubt zudem, dass man in nur einem Urlaub mehrere schöne (Camping)-Plätze kennenlernen kann. Mein persönlicher Favorit war das Übernachten im Zelt. Näher an der Natur kann man wirklich nicht sein. Und was das Freizeitprogramm betrifft: die Mischung aus Berg- und See-Aktivitäten war wirklich mehr als reizvoll.

Würde ich nicht in Kärnten wohnen, müsste ich hier Urlaub machen!

Recherchiert von Ute Zaworka (Text und Fotos)

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